Techniken in der Gruppentherapie
Die psychodramatische Spirale
Die psychodramatische Spirale
Die Gruppentherapie ist eine äußerst intensive Psychotherapiemethode.
Bevor ich einige Techniken in der Gruppentherapie vorstelle, möchte ich kurz auf das Gruppentherapiesetting eingehen. In der Gruppe erlebt man sich im Zusammenspiel mit den anderen Gruppenteilnehmern. Sie bringen Themen / Probleme / Fragestellungen ein, die Sie gerne bearbeiten möchten. In der klassischen Protagonistenarbeit erhalten Sie nach der psychodramatischen Aufstellungsarbeit ein ausführliches Feedback in der Auswertungsrunde.
Das ist sowohl ein Sharing als auch ein Feedback aus den Rollen (Antagonist, Hilfs-Iche). Somit fungiert die Gruppe als Spiegel. Was hat haben die Gruppenteilnehmer wahrgenommen und gespürt? Das therapeutische Leiterfeedback erfolgt zum Schluss der Sitzung.
Im Gruppentherapie ist aber nicht nur eine Abfolge von Protagonistenarbeiten, sondern andere Techniken kommen auch zum Einsatz. Der Prozess entscheidet die Methodenwahl. Das kann beispielsweise sein:
Psychodramatische Spirale
Die psychodramatische Spirale ist sicherlich die anspruchsvollste Technik des Psychodramas. Sie nimmt im Vergleich zur klassischen Protagonistenarbeit eine längere Bearbeitungszeit in Anspruch. Außerdem setzt sie voraus, dass der Klient/-in einen tiefen Wunsch der Selbsterkenntnis mitbringt. Die Erkenntnis liegt in dem Wahrnehmen, dass psychische Handlungsmuster eine Historie haben. Diese hat oftmals ihren Ursprung in der Herkunftsfamilie. In der Regel, geht der Klient/-in davon aus, weil die inneren Abläufe so verschleiert sind, das das eine mit dem anderen so überhaupt nichts zu tun.
Das Modell von Goldman/Morrison ist eine unentbehrliche Hilfe, um dem Verlauf einer Protagonistenarbeit Struktur zu geben. Die psychodramatische Spirale ist ein prozessorientierter Wegweiser bzw. die Landkarte einer Sitzung.
Die Handlungsstrategien führen von einem aktuellen Punkt an der Peripherie des Konflikts zu einem meist in der Vergangenheit liegendem Zentrum und wieder zurück in die Gegenwart oder Zukunft.
Diese Vorgehensweise ermutigt Klienten sich mit dem Ursprung des Konflikts in der Vergangenheit auseinanderzusetzen, seine gegenwärtigen Muster sichtbar zu machen und auf der Bühne alternative Handlungsstrategien zu erproben. Danach können sie im Alltag umsetzen, was sie in der Therapie erfahren, erlebt und entwickelt haben. Also das Ende der Sitzung beschließt unbedingt ein Roletraining.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!
Mit der Gestaltung der Anfangssituation in Seminaren wie im Gruppentherapiesettings steht und fällt der bevorstehende Prozess.
Wer kennt es nicht: Schwere und Fremdheit in der Anfangssituation, Müdigkeit nach der Mittagspause, gedankenabschweifende Teilnehmer/-innen;
Warming-ups bringen die Teilnehmer/-innen zueinander, wenn sie gut gemacht sind.
Wenn sie gut gemacht sind, machen sie auch Appetit auf den bevorstehenden Prozess. Eingesetzt werden sie zur Einstimmung auf die bevorstehende Arbeit und natürlich um eine eher angespannte Anfangssituation aufzulockern.
Dabei geht es nicht um das Abspulen irgendeiner Spielsequenz. Vielmehr ist es die Kunst des Leiters / Therapeuten das Warming-up so auszuwählen, dass es zur Zielgruppe und vor allem zum Seminarthema/Gruppenthema hin anwärmt. Dabei muss immer berücksichtigt werden, wer von den Teilnehmenden wen wie gut kennt. Die Soziometrie ist dabei ein wesentliches Instrument, das u.a. zum Einsatz kommen kann.
Auf alle Fälle stellen Warming-ups eine gute Möglichkeit den Lernerfolg der Teilnehmenden und den Erfolg des Seminars zu erhöhen.
Für mich gilt die Prämisse, kein Gruppenprozess und kein Seminar ohne Warming-up ohne die zielgerichtete Anwärmung der Gruppe.
Wenn Sie sich einen ersten Eindruck über die Technik der „Protagonistenarbeit“ machen wollen, verweise ich auf ein Youtube Video von:
Thomas Masselink.